Autistische Konstellation
Das Verständnis des Regelwerks der Revierbereiche ist notwendig um das Zustandekommen dieser Konstellation zu verstehen.

Die autistische Konstellation besteht, wenn folgende Relais in CA-Phase oder in Epi-Krise befindlich sind.
Sie darf auf gar keinen Fall mit dem Begriff des “Autismus” aus anderen Weltanschauungen durcheinander geworfen werden. Dies können komplett unterschiedliche Dinge meinen, sind nur gleich benannt.

Kehlkopfschleimhaut autistisch konstellation revier hirn ct hamerscher herd hh Mindestens eines der Folgenden, die alle im gleichen Relais gesteuert werden:
-Magenschleimhaut (kleine Kurvatur und Kardia)
-Überlappende Schleimhaut des Zwölffingerdarms
-Auskleidung der Leber-Gallengänge
-Auskleidung der Pankreasgänge

(Relais wird der Einfachheit halber als “4-Uhr Relais” bezeichnet wegen seiner gedachten Lage in einem Ziffernblatt.

Die autistische Konstellation verleiht einem die Fähigkeit, sich voll und ganz in eine Sache zu vertiefen und sich auf sie zu konzentrieren, um diese Sache zu perfektionieren. Sie befähigt einen dazu, kommende Handlungen mit hoher Konzentration und Systematik zu durchdenken, wodurch dann jedoch für anderen Dinge keine oder weniger Aufmerksamkeit zur Verfügung steht, die man dann womöglich nicht mehr mitbekommt. Durch den stattfindenden Drang nach Systematik und Ordnung kann außerdem augenblicklich erkannt werden, ob ein Eindringling im Revier war, um Revierverletzungen zu verhindern.
Man muss hier vorsichtig sein, dass man den von Dr. Hamer verwendeten Begriff des Autisten nicht mit dem aus anderen Weltanschauungen verwechselt. Im Rahmen der fünf biologischen Naturgesetze sind damit konkret eine Zurückgezogenheit, Wahrnehmungsisoliertheit, Eigenbrödlertum, ein Hang zu Systematik und Ordnung und eine Vermeidung von Kommunikation und Gesellschaft gemeint. Wie bei allen SBSen ist hiermit ein Zustand gemeint, der innerhalb einer Sekunde kommen und genauso schnell wieder gehen kann. Er kann jedoch auch zum Dauerzustand werden.
 
Die Person mit dieser Konstellation verkriecht sich in ihr Loch und werkelt alleine an ihren Projekten, was immer sie sein mögen. Sie macht dies weitestgehend alleine, weil sie Gesellschaft und Kommunikation scheut. Das Relais der Kehlkopfschleimhaut bewirkt bekanntlich, dass man sich nicht traut etwas zu sagen, dass man sich versteckt. Das 4-Uhr-Relais bewirkt eine Zurückgezogenheit, weil man sich ausgestoßen fühlt.
 
Man fühlt sich demzufolge nur in seiner Komfortzone wohl. Außerhalb dieser ist man unsicher, weil man sich nicht als Teil der Gemeinschaft empfindet und daher den Kontakt zu dieser scheut. Der „Autist“ erschafft sich seine eigene Welt, in der er sein Leben lebbar gestaltet. Wenn jemand anderes sich in diese Welt des „Autisten“ hinein begibt, ist der Umgang mit ihm angenehm und problemlos. Erst wenn der „Autist“ aus seiner Welt raus muss, wird er sozusagen sozial inkompetent. Von der Außenwelt wird er als schüchterner Einzelgänger wahrgenommen, was aber nur in eben dieser Außenwelt des „Autisten“ zutrifft. In seiner Welt hingegen ist dem nicht so.
 
Personen mit dieser Konstellation sind demzufolge welche, die nicht gerne auf Partys gehen und lieber in ihrem sicheren Gefilde bleiben. Man scheut Kontakt zu unvertrauten Mitmenschen, die nicht Teil der „eigenen Welt“ sind.
 
Das Internet ist für den „Autisten“ ein Segen, da es ihm ermöglicht, an Bereichen des Lebens teilzuhaben, in die er sich sonst nicht hineintrauen würde. Wenn ein Amtsgang oder ein Telefonat alternativ auch im Schutze des Internets abgewickelt werden kann, erleichtert dies sein Leben.
 
Er konzentriert sich nur auf seine Sachen und es interessiert ihn nicht, was die anderen tun oder was um ihn herum passiert. In starker Ausprägung bekommt der autistisch Konstellierte gar nicht mehr mit, was um ihn herum passiert. Die Person, die ihm die Konflikte eingebrockt hat, wird von ihm nicht mehr wahrgenommen. Die Person spricht mit ihm, er kriegt es jedoch nicht mit.
 
Das Kind sitzt zum Beispiel mit dieser Konstellation in der Zimmerecke und spielt mit seinen Spielzeugen. Der Vater ruft nach ihm, es reagiert jedoch nicht, weil es den Vater nicht wahrnimmt.
 
Von den Personen, die im rechten Relais (4 Uhr) sitzen, fühlt man sich nicht mehr akzeptiert oder geliebt. Dies ist etwa der gleiche Effekt wie bei der depressiven Ausprägung der aggressiven Konstellation, bei der man sich zurückzieht, um den konfliktauslösenden Personen aus dem Weg zu gehen. Nun kann sich die Konstellation demzufolge auf eine einzelne Person oder einen Personenkreis beziehen. Beispielsweise wurde einem Mädchen in der Schule immer von ihren Mitschülern ein Identitätskonflikt bereitet, der bei ihr das Relais der Pankreasgänge aktivierte. Sie fühlte sich in diesem Kreise nicht zugehörig. Die ganze Schulsituation blieb als Schiene dafür bestehen. Als erwachsene Frau startet sie auf der Universität das gleiche Programm, weil die Situation sich ähnlich anfühlt. Sie hat im Hörsaal dann, genau wie damals in der Schule, das Gefühl, dass sie nicht dazu gehört. Sie setzt sich automatisch weit weg von allen anderen und isoliert sich. Sie ist also nur phasenweise autistisch, wenn sie auf die entsprechende Schiene kommt.
 
Wenn ein kleines Baby die Relais aktiviert, dann kann die Wahrnehmung jedoch so verallgemeinert sein, dass quasi alle Menschen als Schiene fungieren. Oder wenn der Vater den Urkonflikt pflanzte, dann könnte man sich bei allen Männern als „nicht zugehörig“ empfinden. Bei diesen verallgemeinerten frühkindlichen Wahrnehmungen kann dann ein „Vollzeit-Autist“ zustande kommen der diese Empfindung fast überall hat.
 
Wenn man das Gefühl kriegt, dass man erwünscht ist, dann ist alles ok. Besteht diese Sicherheit jedoch nicht, umgeht man die Situation lieber. Wenn man beispielsweise irgendwo anrufen muss, wo man die Person auf der anderen Seite nicht kennt, ist dies unangenehm, weil man das Gefühl hat, nicht erwünscht zu sein. Wenn man jedoch angerufen wird, dann ist es ok. Dadurch dass man angerufen wird, wird bereits im Vorfeld signalisiert, dass man erwünscht ist.
 
Ironischerweise meinen viele, dass der autistisch Konstellierte sie nicht mag. Dieser Eindruck entsteht jedoch nur durch seine eigene Angst, nicht akzeptiert zu werden, wodurch er sich in der Kommunikation zurückhaltend und ängstlich verhält. Alles, was ihm Zuneigung und Interesse an ihm signalisiert, kann ihn augenblicklich öffnen und aus der Angst befreien.
 
Der autistisch Konstellierte hat einen zwanghaften Hang zu Systematik, Logik und Ordnung. Alles hat seinen Platz und niemand darf diese Ordnung zerstören. Er hat einen Kontrollzwang bezüglich der Ordnung in seiner Welt. Wenn jemand dieser zuwiderhandelt, ärgert er sich und versucht sie wieder herzustellen. Er stellt für die anderen Personen gerne Regeln auf, damit alles in seinem Sinne verläuft und er sich weiter sicher fühlt.
 
Er fertigt auch gerne Listen an, er organisiert alles übersichtlich und er sammelt Dinge. Er sammelt nicht, wie bei rechtsseitigen Stammhirnthematiken, um für die Zukunft gewappnet zu sein, sondern er sammelt aus Ordnungszwang. Damit könnte zum Beispiel Briefmarkensammeln gemeint sein. Es geht also um einen ordnenden Komplettierungswahn. Bei rechtsseitigen Stammhirnprogrammen hingegen geht es darum, dass nichts weggeworfen wird und alles gesammelt wird, was man kriegen kann, weil man meint, dass man es irgendwann nochmal brauchen könnte.
 
Der „Autist“ hat einen genau strukturierten Alltag, welcher ihm das Gefühl von Sicherheit gibt. Kommt Unordnung in seine Struktur, wird er unruhig und muss die Ordnung wieder herstellen. Er muss auch alles genau strukturieren, da er aufgrund seiner Probleme im sozialen Umgang nur schwer lebensfähig ist. Er braucht immer Hilfe, wenn Dinge außerhalb der Komfortzone geregelt werden müssen.
 
Wenn er irgendwo hin muss, dann ist es für ihn nötig, vorher schon genau alle Abläufe zu kennen. Es muss schon im Vorhinein alles exakt durchgeplant sein, damit nichts Unerwartetes geschieht. Er geht daher nicht gerne in Läden hinein, die man von außen nicht gut einsehen kann und bei denen schon absehbar ist, dass der Inhaber einen gleich ansprechen wird. Man entscheidet sich dann eher für das große Kaufhaus, in dem man anonym bleiben kann und nicht zur Kommunikation gezwungen wird.
 
Im kleinen Rahmen zeigt sich die Konstellation zum Beispiel darin, dass man beim Schreiten über Fliesen nicht auf die Trennungslinien tritt, sondern stets nur die Flächen berühren will. Ein Phänomen, das fast alle von sich kennen und dem man nicht viel Bedeutung beimisst. Viele Menschen haben hier auch einen Zwang, alle möglichen Dinge völlig grundlos zu zählen. In der Situation hat man dann einfach das zwanghafte Gefühl, dies tun zu müssen. Verzählt man sich, muss man wieder von vorne anfangen, um die Ordnung und das Gefühl von Sicherheit wiederherzustellen. Man hat in der autistischen Konstellation viele solcher kleinen Ordnungszwänge, die praktisch gesehen meist völlig unsinnig sind. Biologisch betrachtet ist dieser Ordnungswahn ein Mechanismus, der dafür sorgt, dass das Individuum immer das Revier im Blick hat und schaut, das alles seinen rechten Weg geht und alles dort ist, wo es zu sein hat.
 
Interessant können für den „Autisten“ zum Beispiel besonders logische Systeme sein, wie das Programmieren oder auch jenes der fünf biologischen Naturgesetze. Ich betone dies, weil dieses Buch nicht ohne diese Konstellation entstanden wäre. Die präzise Systematik dieses Themas ordentlich zu verstehen und auch möglichst übersichtlich weitergeben zu können, wäre mir sonst nicht möglich. Und ohne die autistische Konstellation wäre auch fraglich, ob es in Buchform geschehen wäre, da man dieses zurückgezogen in seiner Komfortzone schreiben kann. Ohne diese Konstellation kann man sich auch kaum alleine zurückziehen und mit Akribie an etwas arbeiten. Immer wenn eine Person viel Zeit alleine verbringt, egal welcher Tätigkeit sie dort nachgeht, ist dies ein starker Hinweis auf diese Konstellation.
 
In manischer Ausprägung zieht sich der autistisch Konstellierte zurück und geht dort seinen Tätigkeiten nach. Er erschafft seine eigene Welt, in die er abtaucht. In depressiver Ausprägung zieht er sich zurück und tut nichts. Er sitzt nur da und ist unmotiviert. Dies darf nicht mit einer Stammhirnkonstellation oder einer Kleinhirnkonstellation verwechselt werden. Diese können natürlich trotzdem synchron auftreten. Einen manischen „Autismus“ kann man auch leicht mit einer Depression verwechseln, weil die Person zurückgezogen ist. Doch die Person ist in ihrer isolierten eigenen Welt manisch. Nur von außen betrachtet wirkt dies depressiv.
 
Beispiele für Gegenprüfungen: Ist jemand mit einem der betroffenen Relais gelöst (z. B. Gallengänge oder Kehlkopfschleimhaut), dann besteht die Chance, dass die Person vorher zurückgezogen autistisch war, da die Relais jeweils 50% der Konstellation ausmachen. Wenn dem so ist, dann muss das jeweils andere Relais noch aktiv sein.
 
Ist jemand aktiv mit der kleinen Kurvatur des Magens (hat keinen Appetit mehr, Essen macht ein unangenehmes Gefühl im Magen), dann kann man schauen, ob die Person begann sich autistisch zurückzuziehen, seit dieses Programm läuft. Falls ja, dann weiß man, dass die Kehlkopfschleimhaut daueraktiv sein muss.
 
Zusatzinfo: In einer Diskussion über diese Konstellation kam die Frage auf, wie es sein kann, dass eine Person kein Problem damit hat, vor Menschen einen Vortrag zu halten, warum sie jedoch panisch wird, wenn sie selbst im Publikum sitzt und die Hand hebt um eine Frage zu stellen. Die Antwort ist, dass das Kehlkopfrelais nur aktiviert wird, wenn sie glaubt, dass ihr Wort unerwünscht sein könnte. Wenn der Person allerdings ein Rahmen geboten wird in dem von vornherein klar ist, dass man ihr zuhört, dann wird das Programm nicht aktiviert. Bittet man jedoch darum etwas sagen zu dürfen, dann ist es noch völlig unklar, ob andere einem zuhören wollen. Wenn man einen schüchternen Autisten nach seiner Meinung fragt, und ihm signalisiert, dass man ihm zuhören will, dann kann er reden. Dieser Mechanismus wird im Kapitel zur „Manipulation der Revierbereiche“ noch vertieft.